Freitag, 26. Juli 2013

Georgien und Armenien


Wie froh ich bin, dass ich durch Georgien musste. Ich wusste nichts ueber dieses Land und durfte feststellen, dass es  ein unerwartet schoenes Land ist - gruen, huegelig und wasserreich, so viele Fluesse und Baeche und im Norden die Berge des Kaukasus. Und auch die Menschen sind sehr gastfreundlich. Des Oefteren wurde ich zum Essen eingeladen oder direkt in deren zuhause. Meine ersten 5 Tage habe ich also bei einer Grossfamilie in einem kleinen Dorf inmitten gruener Berge verbracht. Die vielen Kinder waren so suess. Sie haben sich gefreut wenn ich mit ihnen Klatschkarten und Verstecken spiele oder mit ihnen im Fluss bade. Sie haben sogar einen Zirkus fuer mich veranstaltet und traditionell getanzt, gesungen und Gedichte vorgetragen. Nachdem sich alle so gefreut haben, dass ich dort bin und ich mich dort so wohl gefuehlt habe, bin ich also doch laenger als nur eine geplante Nacht geblieben. Es tat so gut fuer eine kurze Zeit eine Familie zu haben mit einer Mutter, die sich um mich kuemmert, einer Oma, die mich umarmt und vielen kleinen Geschwistern, mit denen ich spielen und herumalbern konnte. Denn meine Familie ist mittlerweile 3000 km entfernt.


habe ein Kleid bekommen, damit ich georgisch aussehe :)

die coolsten Kinder aller Zeiten

In den Bergen im Norden war ich fuer einige Tage in Mestia. Dort war ich mit einem Franzosenn und zwei Oesterreichern, die ich zuvor schon in der Tuerkei getroffen hatte Hiken und Campen. Die Aussicht auf die Berge, die Waelder und den Fluss als auch der Sternenhimmel in der Nacht waren wunderschoen. 





Nachdem mir von Tbilisi, der Hauptstadt vorgeschwaermt wurde bin ich dann also auch noch dort hin. Meiner Meinung nach ist es eine mehr oder weniger normale Stadt. Erst in der Nacht, wenn alles beleuchtet ist, sieht sie doch sehr schoen aus. Dennoch habe ich hier mehrere Tage verbracht, da ich zwei Liechtensteiner getroffen habe, deren Gesellschaft ich doch ausgesprochen genossen habe. Ein bisschen deutsch reden und vor allem sehr viel lachen.

Vor ein paar Tagen habe ich mich dann aufgemacht nach Armenien. Hier in Armenien ist das Trampen noch leichter als in Georgien; meist halten sie einfach an, wenn sie mich mit dem Backpack rumlaufen sehen und obendrauf gibt es noch mindestens eine Cola und ein Eis, wenn man Essen ablehnt.

In Yerevan habe ich mein Visum fuer den Iran bekommen, worueber ich sehr gluecklich bin und auch meine Kreditkarte, die ich in der Tuerkei verloren hatte, kam nach 6 Wochen endlich an. Von Yerevan aus habe ich mir noch ein paar Sehenswuerdigkeiten in der Umgebung angeschaut; Geghard, eine Hoehlenkirche, Garni, beeindruckende Basaltsaeulen und Khor Virap, eine Kirche mit Blick auf den Berg Ararat hat, der hier ein Wahrzeichen ist.
Geghard monastery
Geghard
Basaltsäulen
Garni
Berg Arat; im Vordergrund der Grenzzaun zur Türkei
 Viel Zeit habe ich in Armenien nicht verbracht, aber die Geschichte des Landes ist doch sehr interessant. Im Laufe der Geschichte war Armenien unter der Herrschaft vieler verschiedener Reiche, hat einen Voelkermord durch die Tuerken hinter sich, bei dem etwa 1,5 Millionen Armenier starben und heute lebt weniger als ein Drittel der Armenier tatsaechlich in Armenien.

Bei zwei Familien auf dem Land war ich eingeladen und deren Haus ist so simpel, die haben die Toilette noch als Plumpsklo im Garten. Aber mir gefaellt es, dass ich mich beim Reisen einfach darueber freuen kann, wenn ich was zu Essen habe, ein Paetzchen zum Schlafen und dort ankomme, wo ich hin moechte.
 

Bei den beiden durfte ich übernachten

Und da ich gerade feststelle, dass ich selbst nach 3,5 Monaten nicht eine Nacht hatte, in der ich hilflos umhergewandert bin, sondern immer ein schoenes Plaetzchen zum Campen hatte, eingeladen wurde oder sonst irgendwo untergekommen bin, moechte ich Gott ein weiteres Mal dafuer danken.

Vor 3 Tagen bin ich im Iran, Teheran angekommen und bisher gefaellt es mir sehr gut. Werde hier mit einem Couchsurfer reisen und morgen geht es los Richtung kaspisches Meer. Leider ist das Internet hier so langsam, dass es mir unmoeglich ist Bilder hochzuladen. Wer also Bilder vom schoenen Georgien und Armenien sehen will, darf sich gerne zu mir einladen, sobald ich wieder zu hause bin.