Dienstag, 4. Februar 2014

Vietnam

Vietnam scheint mir bisher das Land mit den gluecklichsten Menschen zu sein. Laeuft man hier durch dir Strassen wird man herzlich und ehrlich angelacht und meist noch ein Winken und Hello hinterhergerufen, vor allem von den Kindern. Das war so angenehm, vor allem nach China wo es meist beim Starren blieb.

Mein erstes Ziel in Vietnam war Sapa - ein kleines und kaltes Staedtchen im Norden. Ich wollte dort wegen der vielen Reisterrassen hin, habe jedoch schnell festgestellt, dass es fuer die vielen kleinen umliegenden Doerfer von ethnischen Minderheiten bekannt ist. Nachdem mir so begeistert davon erzaehlt wurde habe ich doch eine Tour gemacht. Also hat mich Mama Son, eine kleine, suesse Lady der Hmong, durch die Reisfelder in ihr kleines Dorf gefuehrt, wo sie mich und zwei andere Touris fuer eine Nacht beherbergt hat.
Es gab frische geschlachtete Ente zum Abendessen und traditionelle Kleidung wurde indigo gefaerbt.
Natuerlich war es schoen und interessant, aber ich finde eine Erfahrung zu kaufen nimmt das Abenteuer weg.


Mamason, eine Hmong

Ente zum Abendessen
spielende Kinder
Kinder
Reisterrassen

 Weiter wollte ich mir den Wasserfall an der Grenze zu China anschauen (Eintritt in China: 10 Euro, Eintritt Vietnam: 0,8 Euro). Ein wunderschoener Wasserfall, der waehrend der Regenzeit sicher sehr beeindruckend ist.

Aber selbst der Weg dorthin war wunderschoen. Irgendwann ging die Strasse durch den Dschungel an einem blauen Fluss entlang und der Verkehr bestand fast nur noch aus Motorbikes. Also hab ich ein paar Motorbikes getrampt und die Natur sowie die Freude am Reisen genossen.

Ban Gioc Wasserfall zwischen Vietnam und China
 Immer wieder gab es hier kleine Doerfchen mit Holzhaeusern und in einem wollte ich eine Nacht bleiben.
Ein relativ grosses Holzhaus, aber ausser ein paar Strohbetten und einem Feuer im Erdboden war es leer.
Nachdem ich mich also selbst eingeladen habe, kamen auch schon saemtliche neugierige Kinder angerannt.
Drei Mahlzeiten aus Reis, Gruenkohl und Schwarte, die wahrscheinlich ein paar Tage ueberm Feuer geraeuchert wurde. Und viel Reiswein dazu. Ich habe das Gefuehl in Vietnam wird insgesamt viel Reiswein zum Essen getrunken, oder nach dem Essen oder auch ohne Essen.
Am naechsten Morgen haben die Maenner Holz fuer das Haus von Hand bearbeitet, die Frauen sind mit den Babys auf dem Ruecken aufs Feld und ich hab den Kindern Mau Mau beigebracht und bis zum Abwinken gespielt. Ich weiss zwar nicht zu was fuer einer ethnischen Gruppe dieses Dorf gehoert hat, weil mich keine englischsprechende Mama hier her gefuehrt hat und es gab auch keine Ente, aber dafuer war ich auch nicht eine von vielen Touristen, sondern wahrscheinlicher die einzige im ganzen Dorf. Es war fast schade zu gehen.


Die Kinder haben gerne Fotos gemacht

einige Runden Mau Mau

So vielen netten Menschen bin ich auf dieser Strecke begegnet, die mich auch freundlich aufgenommen haben und am liebsten wuerde ich von jeder einzelnen berichten, aber das wird mir jetzt zu viel.

Schon in den ersten 5 Minuten in den Old Quarters von Hanoi habe ich schon mehr Touristen getroffen als auf meiner bisherigen Reise zusammen - welcome to South East Asia. Aber die Studenten machen sich das zunutze. Sitzt man alleine am See in der Innenstadt dauert es nicht lange bis ein Student kommt, der sein Englisch verbessern will. Find ich so gut von den Vietnamesen.




Etwas weiter liegt Ninh Binh, das als Suesswasser- Halong Bay bekannt ist. Auf meinem Weg dorrthin wurde ich mal wieder von Geschaeftsmaennern mitgenommen, die mich zum Essen eingeladen haben - noch nicht ausgebruetete, aber schon vollstaendige und gegrillte Kreuzung von Huehnern und Voegeln, die komplett gegessen werden.
Anstatt mich unterwegs abzusetzen, haben sie mich aber wieder mit zurueck nach Hanoi genommen, wo ich einen witzigen Abend mit Safrantee, Ginsengschnaps, Karaoke und dem Quotenkoreaner, der bei Geschaeftsmaennern immer dabei zu sein scheint, hatte. Deshalb kam ich etwas spaeter in Ninh Binh an und hatte leider nur einen Tag Zeit fuer die wunderschoenen Landschaften, Pagoden, Friedhoefe und Hoehlen.

Die folgenden 3 Tage und Naechte bin ich nach Ho Chi Minh City getrampt, wo mein Vater am gleichen Tag ankam, um mit mir eine Weile zu reisen.
Wir dachten die beste Art Vietnam zu erleben und moeglichst viel in kurzer Zeit zu sehen, waere einer von den knapp 40 Millionen Motorbikern zu werden. Der Verkehr in der Stadt ist extrem chaotisch und auch danach haben wir uns oefter verfahren, aber wenn man mal auf der Hauptverkehrsstrasse bleibt (die sich nur davon von den kleineren unterscheidet, dass sie ein paar Meilensteine hat) kommt man doch ganz gut zurecht. So haben wir die beeindruckenden Tungbaeume im Cat Tien Nationalpark entdeckt, den Dambri Wasserfall, den man mit dem Fahrstuhl und sein kleiner Nachbar mit der Achterbahn besuchen kann (?), als auch den Pongour Wasserfall, der fast schoener als der Ban Gioc war und von dessen Kante man eine beeindruckende Sichte auf Fels, Fluss und Dschungel hat.
Auf dem Rueckweg haben wir noch einen Strandtag eingelegt, in einer katholischen Bubenschule uebernachtet und zuletzt noch eine Kaffeefahrt ins Mekong Delta gemacht; ziemlich schnell war das Backpacken mit meinem Vater wieder vorbei. Waehrend er wieder nach Deutschland geflogen ist habe ich mich aufgemacht nach Kambodscha.

Kanal des Mekongdelta
Auf dem Markt in Ho Chi Minh City
Friseur
beeindruckender Pongour-Wasserfall

In Phnom Penh habe ich einige interessante Leute getroffen, darunter Vantha, der mir seine Geschichte mit den roten Khmer erzaehlt hat, seinen Freund aus Nordkorea und Earl aus den USA, der auch eine krasse Lebensgeschichte hat. Er hat mich mit seiner Geschichte beeindruckt und inspiriert und er war von meiner Reiseart begeistert, dass er am naechsten Tag einfach mit mir nach Siem Reap getrampt ist.
Allerdings mussten wir uns dann schon trennen, weil ich weiter nach Thailand bin.

In Bangkok habe ich mein Myanmarvisum beantragt und mir die Demonstrationen angeschaut. Hab allerdings nichts verstanden und ausser von den Dauercampern schien die Lage entspannt (verglichen mit Istanbul, wo ich jedoch beim Beginn der Demonstrationen war), wenn auch andauernd.
Fuer ein paar Tage bin ich nach Phuket, wo ich vor 5 Jahren mein freiwilliges Jahr gemacht habe, und habe Freunde besucht. Es war wie Urlaub von meiner Reise.

Jetzt bin ich wieder zurueck in Bangkok und mache mich auf dem Weg nach Myanmar, wo ich meinen letzten Monat verbringen will. Auf denn.



Und nein, das Internet ist diesmal nicht zu langsam, um Fotos hochzuladen, aber durch mehrere Missgeschicke habe ich leider alle Fotos vom wunderschoenen Vietnam verloren :(