Freitag, 28. April 2017

Jordanien

Kaum habe ich den Grenzübergang hinter mir gelassen und bin an der großen Straße angekommen, hält schon ein Auto an. Das Fenster offen und herausgelehnt fragen sie woher ich komme und ob ich mit möchte. Als die Antwort Deutschland ist waren sie erfreut. Denn Antias ist nach Deutschland ausgewandert und gerade auf Heimatbesuch. Obwohl ich meinte ich will erst mal meinen Bruder und seine Frau treffen, die am Flughafen angekommen sind, war es unmöglich für sie mich nicht nach Hause einzuladen, zu kochen und gemeinsam zu essen. Danach sind wir gemeinsam zum Treffpunkt gefahren und haben noch gewartet, denn den beiden ging es ähnlich und sind selbst eingeladen worden. Bei Freunden von Antias sind wir für die Nacht untergekommen und haben volle Gastfreundschaft erfahren und die ruhige Zeit zum Austauschen und Erzählen genutzt.


beautiful Jordan
Hospitality


Diesmal mit einem Mietauto unterwegs, klappern wir in Amman, Ajloun und Jerash Ruinen ab. Vom Berg Nebo lassen wir unsere Blicke, wie Mose damals,  über das Jordantal und das Heilige Land schweifen. In Madaba entspannen wir in heißen Quellen mit heißen Wasserfall-Massagen. Im Roten Meer tauchen wir mit Fischen und erforschen Korallenriffe und gesunkene Panzer. Überm Toten Meer schauen wir der Sonne beim Untergehen zu. 


Jerash
Nymphaeum, Jerash
Hot Waterfall, Madaba
Red Sea
Dead Sea
Dead Sea


Das Wadi Rum ist eine wunderschöne Sandwüste mit aufragenden Felsen. Wir wählen die Wanderroute an Felsformationen entlang, aber scheinen damit die einzigen zu sein. Stattdessen werden wir von Touri-bepackten Jeeps und trabenden Kamelen überholt. An einer kleinen Quelle, an der sich schon Lawrence von Arabien erfrischt hat, lassen wir uns von einem Bedouinen überreden in sein Camp mitzukommen. Mit vollen Essenstüten stapfen wir durch den Sand und kommen erschöpft aber glücklich an. Rechtzeitig, um noch die letzten Sonnenstrahlen zu genießen und zuzuschauen wie sich das Abendrot allmählich in einen wunderschönen Sternenhimmel verwandelt. Die Bedouinenzelte verlieren ihren Reiz neben dem warmen, roten Sandstein und ich schlage mein Nachtlager auf einem Felsvorsprung auf, was zu einem meiner bisher schönsten Schlafplätze wird.


On the way to the camp, Wadi Rum
Wadi Rum
Und dann das berühmte Petra, die Felsenstadt. Die rote Fassade des Schatzhauses ist bekannt; aber dass sich hinter dem Namen eine so weitlaufende ‚Stadt‘, zugänglich durch Schluchten, dahinter verbirgt war mir nicht bewusst. Abgesehen von den wunderschönen, in roten Sandstein gehauenen Fassaden, hat mich das Farbspiel am meisten beeindruckt. Das Farbspiel und die Muster des Gesteins an den Decken und Wänden scheint unnatürlich kräftig und schön.


Entrance to Petra
The Treasury, Petra
Colors and Patterns
Colors and Pattern at Petra


Zurück in Amman, wieder aufgenommen von einer überaus gastfreundlichen Familie, verabschiede ich meinen Familienbesuch. Ich selbst bleibe noch ein paar Tage und möchte auch in Jordanien das Trampen austesten und beschließe die östlichste Straße durch die Wüste zu ziehen.  

Obwohl es schon langsam dunkel wird und ich mich noch im Großstadtmagneten Amman befinde, ist es einfach mitgenommen zu werden. Nicht nur für die Fahrt sondern auch für die Nacht.

Im Osten durchstreife ich Azraq, kaufe 10 Liter Wasser, um es eine Weile in der Wüste auszuhalten und ziehe weiter Richtung Süden. Hier ist kaum Verkehr bis auf einige LKWs die nach Saudi Arabien fahren.

Nicht lange und mein LKW wird von der Polizei angehalten. Eine Straßenkontrolle bei der auch ich kontrolliert werde; der Beginn einer langen Nacht.

Ich erkläre, dass ich in der Wüste campen möchte und am nächsten Tag weiter in die sichere Stadt ziehe und auch, dass ich freiwillig mit dem LKW-Fahrer mit bin. Der arme durfte auch erst Stunden später gehen und hat bestimmt keine Lust mehr in Zukunft Tramper mitzunehmen. Nach einigen Erklärungen und Telefonaten, und möglichen Schlafplatzerkundungen in der Umgebung, durfte ich gehen. Aber da es schon dunkel wurde und ich nicht gerne am Straßenrand schlafe, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich auf dem Dach der Polizeistation nächtigen kann. Doch ich hätte gehen sollen, denn während der zunächst ruhigen Lage und einem entspannten Abendessen mit der kompletten Crew hingen immer noch zwei Polizeibosse mit ihren Ohren an vier Handys. Und es kamen mehr und höher rangierte Polizisten an, weil keiner eine Entscheidung fällen wollte, was denn nun mit mir passiert. Meine Zureden und Überzeugungsversuche sind gescheitert. Bis die Polizei aus Amman angefahren kam und mich mitgenommen hat. 12 Stunden später wurde ich letztendlich in einem billigen Hostel in der Innenstadt abgesetzt, wo ich die letzten beiden Tage durch die Stadt gestreift bin.
 





English Version (Google Translated):

As soon as I left the border crossing behind me and arrived at the main road, a car already stopped. Window down they asked where I come from and where I would like to go. When the answer was Germany they were delighted. For Antias had been moved to Germany and is on a visit in his home country. Although I wanted to meet my brother and his wife, who arrived at the airport, it was impossible for them to not invite me into their home, cook and eat together. Afterwards we went together to the meeting place and waited, because my brother had the same experience and got invited. We stayed with friends of Antias for the night, enjoyed Jordanian hospitality and the relaxing time to update and telling stories.
This time with a rental car, we visited ruins in Amman, Ajloun and Jerash. On top of Mount Nebo, we enjoyed the view of the Jordan Valley and the Holy Land, just like Moses back then. In Madaba we relaxed in hot springs with hot waterfall massages. In the Red Sea we dived with fish and explored coral reefs and sunken tanks. And we watched the sun setting at the Dead Sea.
Wadi Rum is a beautiful sand desert with towering rocks. We chose the walking route along rock formations, but seem to be the only ones. Tourist-packed jeeps and trotting camels are passing. At a small spring, where Lawrence of Arabia already got refreshed, we are persuaded by a Bedouin to stay at his camp. With full foodstuffs we trudge through the sand and arrive exhausted but happy. Just in time to enjoy the last rays of the sun and watch the sunset turn into a beautiful starry sky. The Bedouin tents lose their charm next to the warm, red sandstone and I make my bed on a ledge, which becomes one of the most beautiful sleeping spots so far.
And then there is famous Petra, the town carved in rocks. The red façade of the treasury is well-known; but I was not aware that behind the name Petra is a spacious 'city', accessible through gorges. Apart from the beautiful facades, carved in red sandstone, the play of colors impressed me the most. The colors and the patterns of the rock on the ceilings and walls seem unnaturally bright and beautiful.
Back in Amman, again hosted by a wonderful family, I say goodbye to my brother. I myself am staying a few more days, and want to hitchhike along the easternmost road through the desert.
Although it is slowly getting dark and I am still within the big city magnet Amman, it is easy to get a ride and a shelter for the night.
In the east, I roam Azraq, buy 10 liters of water to stay a while in the desert and continue heading south. There is hardly any traffic except for some trucks going to Saudi Arabia.
Not long and my truck is being stopped by the police. A roadside check that is also checking me; this is the beginning of a long night.
I explain that I would like to camp in the desert and continue the next day to the safe city and also that I went freely with the truck driver. The poor driver was only allowed to go hours later and certainly won’t stop for hitchhikers again. After more explanations, phone calls and checking out possible sleeping spots near the police station, I was allowed to go. But since it was already dark and I don’t like camping on the roadside, we agreed that I could stay on the roof of the police station. Though I should have left, because during the seemingly quiet situation and a relaxed dinner with the crew, two police bosses were stuck with four mobile phones to their ear. More and higher ranked police officers came, because no one wanted to make a decision about what to do with me. My persuasions and convictions have failed. So the police from Amman came and took me with them. 12 hours later, I was finally left at a cheap hostel in the city center, where I spent the last two days wandering through the city.

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