Mittwoch, 28. Juni 2017

Oman

Oman - der Klang des Landes war von Anfang an anziehend. Und als ich von der Möglichkeit gehört hatte dort für ein Semester an der Deutschen Uni zu arbeiten, wollte ich dies unbedingt tun. Nun sind 7 Monate Aufenthalt vorüber. Und immer noch ist der Oman anziehend, weil er so viel zu bieten hat. Ein wunderbares, angenehmes und überaus freundliches Volk und genauso schöne und vielfältige Natur. Inmitten beider fühle ich mich sehr wohl.
Fruit along the road
Young Baobab Tree
Es gibt unzählige Wadis zu entdecken durch die man Wandern und Schwimmen kann. Die Wüste mit ihren roten Sanddünen und besonders klarem Sternenhimmel. Berge und Schluchten die besonders im heissen Sommer von bis zu 50 Grad Celsius ein bisschen Kühle spenden. Und Sandstrände mit Palmen und Bergen im Hintergrund mit wunderschön blauem Meer, das in der Nacht zu einem zweiten Sternenhimmel wird. Denn man findet Leuchtplankton, das auf Berührung reagiert und zu leuchten anfängt, so dass Schwimmen in der Nacht zu einem magischen Erlebnis wird. Große Schildkröten legen dort ihre Eier und frischgeschlüpfte kämpfen sich aus dem Sand bis ins Meer. Delfine und fliegende Fische lassen sich über der Oberfläche sehen. Kamele, Esel und Ziegen wandern mit die Straße entlang. Inseln und Exklaven, Kamelrennen und Stierkämpfe.

Sand dunes of Wahiba Sands

Dune Bashing
Ras Al Hadd


Während dies das Wochenendprogramm war bestand der Alltag aus anderen Dingen. Bei der Arbeit an der Universität musste ich mich etwas an die Inshallah-Mentalität gewoehnen, das heisst Dinge werden erledigt, wenn sie eben erledigt werden. Aber stattdessen die Ruhe zu haben zwischendurch leckeren, würzigen Karaktee zu trinken und Datteln zu essen. Im Gang den Jungs zuzuhören wie sie darüber schwerzen wie teuer omanische Mädels seien und dabei noch nicht mal kochen koennen. Und die Mädels beteuern, dass sie das Wert sind und sehr wohl kochen koennen. Während 100 km weiter in Nizwa, das mit dem Heiraten noch sehr traditionell ablaeuft. Typisch Omanisches Essen zu probieren, das aber immer wieder nur aus Reis und Fleisch besteht. Nebenher etwas arabisch lernen, das aber schwer zu erproben ist, da im Supermarkt, in den Restaurants oder auf dem Souk nur Inder, Pakistanis und Bangladeshi zu sehen sind, die all die niederen Arbeiten erledigen. Ganz viel auch auf Baustellen. Denn überall wird gebaut und der Oman entwickelt sich sehr schnell. Das ist vor allem Seiner Majestät Sultan Qaboos zu verdanken, der gerade zu Beginn die Infrastruktur, Schulen und Krankenhäuser bauen liess. Und deshalb ist er verständlicherweise in der gesamten Bevölkerung sehr beliebt.

German University at the National Day, picture of Sultan Qaboos
Opera House Muscat
Animal Market, Nizwa

Animal Market, Nizwa
Durch das Zusammenleben mit den vielen anderen Interns wurde mir bewusst, wie sehr ich es geniesse vertraute Menschen um mich zu haben. Und damit haben sich die Gegensätze aufgetan, dass ich es liebe fern von allem Bekannten zu sein und Neues zu entdecken und gleichzeitig mit vertrauten Freunden und Familie Zeit zu verbringen und zu lachen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass fast meine ganze Familie und auch Freunde mich unabhängig voneinander besucht haben und ich, trotz fern der Heimat, Zeit mit ihnen verbringen kann.
Zahri is visiting
Weekendtrip to the Mountains, Sleeping spot
Jabal Al Akhdar
Maren is visiting, Jabal Shams
Hiking at Jabal Shams

Über die Weihnachtszeit (die hier natürlich nicht existiert) habe ich mich trampend auf den Weg nach Salalah, 1000 km südlich von Muscat, gemacht. Durch die Wüste in den Süden und entlang der Küste wieder zurück.
On the Road
Fisher Town near Salalah

Ich verbringe zwei Nächte in der Wüste, von der ich nicht genug bekommen kann. Ganz besonders die Rub al-Khali, die größte Sandwüste der Welt, die sich über die arabische Halbinsel zieht und auch bis in den Oman reicht. Bei Sonnenuntergang komme ich in der Nähe eines kleinen Dorfes nahe der Saudi-arabischen Grenze an und laufe in die Dünen. Hier verbringe ich Heilig Abend. Diesmal ganz anders als sonst, ganz unweihnachtlich. Am Sternenhimmel suche ich mir meinen Stern von Bethlehem und verfolge ihn in Gedanken bis zur Krippe. Ich habe Zeit über die Bedeutung von Weihnachten nachzudenken und verbringe den Abend mit meinem Vater im Himmel.
Am nächsten Morgen laufe ich zurueck und werde vom Militärturm aus gesehen und die Soldaten fahren mir entgegen, um mir Hilfe anzubieten. Sie begleiten mich, um die Kamelfarm anzuschauen und ich bekomme Kamelmilch zum Trinken, gefolgt von meinem üppigen Frühstück auf der Militärstation. Danach ziehe ich weiter Richtung Salalah, die gruene Stadt des Suedens, die im Winter aber auch nur braun und trocken ist.

Sultans Camp in the desert
Heilig Abend
Camel Farm

Am Strassenrand bei Ash Shuwaymiyyah campe ich, nachdem ich dort endlich von einen jungen Omani abgesetzt worden bin. Er wollte mir unbedingt helfen und mich mitnehmen, war aber etwas paranoid vor dem Dorfklatsch. Mit einer Frau im Auto gesehen zu werden könnte ihn in ein schlechtes Licht stellen, und er möchte ja noch heiraten. Weshalb ich mich immer ducken sollte, wenn ein Auto entgegen kam. Auch so lerne ich die Kultur kennen. 
Ein Beduine sammelt mich am selben Strassenrand wieder ein und fragt ob ich das Wadi dort gesehen habe. Auf mein ‚Nein‘ dreht er um, zeigt mir sein wunderschönes Wadi, kauft auf dem Rückweg Obst und Fisch und fährt auf seine Kamelfarm. Wir lassen uns nieder und essen die frischen Früchte. Er zeigt mir seine Kamele, die unter anderem als Renn-Kamele trainiert werden und nach dem Fischessen setzt er mich 5 Stunden später wieder an der Strasse ab.

Wadi Shab
Wadi Shab
At a Camel Race

Camel Race

Noch am selben Tag werde ich für die Nacht in das Dorf Sawqirah mitgenommen. Nicht lange und der Gemeinschaftsraum füllt sich mit Menschen die viel lachen und interessiert Fragen stellen, Menschen die mir sehr sympathisch sind. Ich werde für den nächsten Tag zu einer Feier eingeladen und bleibe bei Ihnen um dabei zu sein. Die Frauen machen sich und mich schick, mit traditioneller Kleidung und Maske. Im Haus des Gastgebers haben sich bereits sehr viele Menschen versammelt. Ich werde von den Frauen mitgeführt. In einem Zimmer und vor allem vor dem Haus ist alles gedrängt von Frauen und ich sitze mittendrin. Ich bin überwältigt davon wie viel Aufmerksamkeit mir geschenkt wird und wie sehr sie sich über meine Anwesenheit freuen. Der Gastgeber kommt vorbei und mir wird die Ehre zuteil ein Stück Kuchem mit ihm zu essen. Ich genieße die Freude und Lebhaftigkeit der Menschen dort.
Green Village
Going to the party in a traditional way
Dies sind nur einige Beispiele von unglaublicher Gastfreundschaft, die mir im Oman entgegengebracht wurde. Ich freue mich und bin dankbar für die Zeit und Möglichkeiten dieses Land zu erkunden und entdecken, Einblicke in das Leben und die Kultur zu haben und viele schöne Erinnerungen zu sammeln.
Und ich vermisse es schon.

Old ruins

Beehive tombs


English Version:

Oman - the sound of the country was attractive from the beginning. And when I heard about the opportunity to work there for a semester at the German university, I wanted to go. Now 7 months of staying there are over. And still, Oman is very attractive because it has so much to offer. Wonderful, pleasant and very friendly people and just as beautiful and diverse nature. In the middle of both I feel very well.
There are countless of wadis to discover through which you can go hiking and swimming. The desert with its red sand dunes and particularly clear starry night sky. Mountains and ravines that give a bit of cool especially in the hot summer of up to 50 degrees Celsius. And sand beaches with palm trees and mountains in the background with the beautiful blue sea, which becomes a second starry sky at night. For you can find luminous plankton, which reacts to touch and glow, so that swimming at night becomes a magical experience. Large turtles lay there their eggs and freshly hatched fight themselves out of the sand and into the sea. Dolphins and flying fish can be seen above the surface. Camels, donkeys and goats walk along the road. Islands and exclaves, camel races and bullfights.
While this was the weekend program, everyday life consisted of other things. When working at the university, I had to get used to the Inshallah mentality, which means things get done when they get done. And learning to have patience and instead drinking delicious, spicy Karak tea and eating dates. Listening to the guys in the hallway as they complain jokingly about Omani girls, who are so expensive and cannot even cook. While 100 km further in Nizwa, getting married happens still in a very traditional way. Trying typical Omani food, that somehow always consists of rice and meat. Learning a bit Arabic on the side, with difficulties to practice, since there are mostly Indians, Pakistanis and Bangladeshi working in the supermarkets, restaurants and on the souk. Quite a lot on construction sites also. Because everywhere are constructions as Oman is developing very fast. This is due to His Majesty Sultan Qaboos, who developed the infrastructure, schools and hospitals. And that is why He is loved throughout the country.Over the Christmas time (which does not exist here, of course), I hitchhiked to Salalah, 1000 km south of Muscat. Through the desert to the south and along the coast back north again.
I spent two nights in the desert, of which I can not get enough. Especially the Rub al-Khali, the largest sand desert in the world, which stretches across the Arabian Peninsula and extends to Oman. At sunset, I arrive near a small village near the Saudi Arabian border and run into the dunes. Here I spend Christmas Eve. This time quite different from usual, quite unchristmasy. In the night sky, I find my star of Bethlehem, and follow it to the crib. I have time to think about the meaning of Christmas and spend the evening with my father in heaven. The next morning I was spotted by the military tower and the soldiers are coming to meet me. They accompany me to watch the camel farm and I get camel milk for drinking, followed by breakfast at the military station. Then I continue towards Salalah, the green city, which is still brown and dry in winter time.
At the edge of the road at Ash Shuwaymiyyah, I camp, after I was left there by a young Omani, who really wanted to help me and take me along. But was somewhat paranoid of the village gossip. To be seen in a car with a woman could put him in a bad light and he still wants to marry. That led to me having to hide everytime another car passed. Also a way to get to know the culture.
A bedouin is picking me up on the same road. He asks if I have seen the Wadi there, and with my 'No' he turns around and shows me his beautiful Wadi, buys fruit and fish on his way back, and drives to his camel farm. We rest and eat the fresh fruits. He shows me his camels, which are trained as racing camels, and after the fish dinner he left me again by the side of the road.
On the same day I end up in the village of Sawqirah for the night. Not long and the common room fills with people who laugh and ask questions, people who are very pleasant to me. I am invited to a celebration for the next day and stay to join. The women make themselves and me pretty, with traditional clothes and mask. In the house of the host lots of people have already gathered. In a room, and especially in front of the house, are sitting women everywhere and I am in the middle. I am overwhelmed by how much attention is given to me and how happy they are about my presence. The host shows up and I get the honor to share a piece of cake with him. I enjoy the joy and liveliness of these people here.
These are just a few examples of incredible hospitality that has been offered to me in Oman. I am glad and am grateful for the time and opportunities this country has to explore and discover, to have insights into life and culture and to collect many beautiful memories.

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